Einflüsse des Menschen

In die natürliche Entwicklung der Naturverhältnisse des Riesengebirges greift seit mehr als achthundert Jahren der Mensch ein, im Bemühen, alle Naturressourcen, welche die Berge bieten, zu nutzen.

Hospodaření v okolí Luční boudy
Hospodaření v okolí Luční boudy

Die Anfangsetappe der Besiedlung des Vorlandes des Riesengebirges im 12. bis 14. Jahrhunderts wurde durch die mittelalterliche Förderung des Rohstoffreichtums, insbesondere von Eisen-, Kupfer-, Arsen- bzw. Silbererzen, abgelöst. Die mittelalterlichen Bergwerke und Hütten starteten die schnelle Entwicklung der Siedlungsgebiete des Riesengebirges.

Eine große Bedeutung bei der Besiedlung des Riesengebirges hatte das Glasmacherhandwerk (16.-17. Jahrhundert). Der Abbau der Rohstoffe und die Glasherstellung führten jedoch zu einer spontanen Ausbeutung der Bergwälder. Die Beendigung und die Verschiebung der Holzförderung in die benachbarten Gebirge waren ein Vorzeichen des Wechselns der Bergbewohner zur Landwirtschaft, zur Alm-Viehzucht und zur Heuernte.

Die Zeit der Sennerwirtschaft (17.-19. Jahrhundert) veränderte wesentlich das Antlitz des Riesengebirges (Entstehung dauerhaft unbewaldeter Enklaven) und führte allmählich zur Entwicklung der Touristik. Diese erlebte ihren Aufschwung insbesondere zur Wende des 19. und 20. Jahrhunderts, wobei ihr unverhältnismäßiger Anstieg eine erhebliche Schädigung der Natur und der Landschaft des Riesengebirges zur Folge hatte. 

Die Bedrohung der natürlichen Werte führte weise und weitsichtige Menschen zur schrittweisen Einführung zahlreicher Schutzmaßnahmen, die mit der Ausrufung der Nationalparks auf beiden Seiten des Riesengebirges in den Jahren 1959 (Karkonoski Park Narodowy) und 1963 (Krkonošský národní park/Nationalpark Riesengebirge) ihren Höhepunkt fanden.