Riesengebirgs-Museum Jilemnice

Das Museum wurde im Jahre 1891 im Zusammenhang mit den Vorbereitungen auf die Böhmisch-slawische volkskundliche Ausstellung in Prag gegründet.

Zámek v Jilemnici, ve kterém se nachází expozice Krkonošského muzea Jilemnice. Další expozice jsou umístěny v přilehlém barokním pivovaru a zahradním domku.
Zámek v Jilemnici, ve kterém se nachází expozice Krkonošského muzea Jilemnice. Další expozice jsou umístěny v přilehlém barokním pivovaru a zahradním domku.
Besuchszeit
September – Juni Di–So 8.00–12.00 13.00–16.00
Juli – August Di–So 9.00–12.00 13.00–17.00

Die Besichtigung dauert 60-90 Minuten, Anzahl der Personen in der Gruppe bis zu 45 (mit Ausnahme der mechanischen Christkrippe und der Schlossausstellung), Möglichkeit des freien Besichtigungsrundgangs ohne Fremdenführer.
Verkauf von Souvenirs und Publikationen

Beispiele der mechanischen Christkrippe des Jáchym Metelka
September – Juni 9.00, 10.00, 11.15, 14.00, 15.15
Juli – August 10.00, 11.15, 14.00, 15.00, 16.15
Eintritt
voll 100 Kč
ermäßigt 50 Kč
Familienticket 200 Kč
Tickets für die Ausstellungen
voll 50 Kč
ermäßigt 30 Kč

Ermäßigter Eintritt: Kinder ab 6 bis 15 Jahre, Studenten, Senioren, Inhaber eines Behindertenausweises ZTP und ZTPP
Familienticket: 2 Erwachsene und max. 3 Kinder

Geschichte

Das Museum wurde im Jahre 1891 im Zusammenhang mit den Vorbereitungen auf die Böhmisch-slawische volkskundliche Ausstellung in Prag gegründet. Ein maßgebliches Verdienst an seiner Errichtung hatte der Direktor der Mädchenschulen Jáchym Metelka. Die erste Ausstellung befand sich gerade in der ehemaligen Mädchenschule, später wechselte das Museum wiederholt sein Domizil und seit dem Jahre 1953 hat es seinen Sitz im Areal des Schlosses. Im Jahre 1979 wurde die Einrichtung von der Verwaltung des Nationalparks Riesengebirge übernommen, wobei sie seit dem Jahre 2013 gemeinsam mit der Stadt Jilemnice betrieben wird. Die Ausstellungen sind im Schloss, in der ehemaligen  Brauerei und im Gartenhäuschen untergebracht.

Geschichtlich-ethnografische Ausstellung

Sie bringt die Geschichte des westlichen Riesengebirges ab der großen Kolonisierung im 13. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert näher und konzentriert sich auf Jilemnice als natürliches Zentrum des Handels und des Handwerks. Einzigartig ist ein Ensemble von 33 Bestattungsschildern der hiesigen Gilden aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts bzw. ein Leinengarn, wobei der 296 Meter lange, von Hand gesponnene Faden lediglich 1 Gramm wiegt.   In der eingerichteten Weberstube befindet sich auch die einzigartige Christkrippe von Jáchym Metelka aus den Jahren 1883-1913. Der ursprüngliche Mechanismus bewegt 142 Figuren, welche 350 Bewegungsarten vorführen, sämtlich von Geräuscheffekten begleitet.

In der weißen Spur – Kapitel aus der Geschichte des Skilaufens in Böhmen bis zum Jahre 1938

Die Ausstellung erfasst die Entwicklung des Skilaufens ab der Einführung der Ski in den böhmischen Ländern bis zum Jahre 1938.  Besondere Aufmerksamkeit ist auch dem deutschen Skilaufen in Böhmen gewidmet. Alles ist in den europäischen Kontext eingefügt, sodass die Position unserer Skiläufer (der tschechischen und deutschen) in den internationalen Zusammenhängen gut zur Geltung kommt. Der Wert der Ausstellung besteht vor allem darin, dass es sich um ein buntes Mosaik aus der Geschichte des Skilaufens handelt. Zu den beliebtesten Exponaten gehört der mächtige Bauernschlitten, ferner ein Rodelschlitten. Sehr wertvoll sind selbstverständlich die ältesten Ski, einzigartige kolorierte Aufnahmen vom Ende des 19. Jahrhunderts und Medaillen, die mit ihrer Schönheit an Schmuckstücke erinnern. Eindrucksvoll sind z.B. die Figuren in zeitgenössischer Skibekleidung. Ebenso gibt es vieles mehr, was wirklich sehenswert ist.

In der Ausstellung wird ein sechsminütiger Stummfilm aus dem Jahre 1926 gezeigt, der in wunderbarer Weise die großen Skirennen in Jilemnice erfasst. Die Ausstellung befindet sich in den historisch wertvollen Sälen der alten herrschaftlichen Brauerei, deren derzeitige Gestalt zur Neige des 19. Jahrhunderts Johann Nepomuk Franz Graf von Harrach prägte, ein Adliger, der nach Jilemnice die ersten Ski brachte.

Aus dem Leben eines böhmischen Kavaliers

Die Schlossausstellung bringt das Geschlecht der Harrachs, insbesondere von Johann Nepomuk Franz Graf von Harrach (1828–1909), näher, welcher sich um die Entwicklung der tschechischen Kultur und der Wirtschaft verdient machte. Zu besichtigen sind der Flur, das Vorzimmer, das Arbeitszimmer, das Schlafgemach, der Herrensalon, das Damen-Budoir, der Speisesaal und das Bad.

Kaván-Galerie

Gegründet wurde sie im Jahre 1956 anlässlich des 90. Geburtstages von František Kaván (1866–1941). Der Maler wurde in Víchovská Lhota bei Jilemnice geboren, wobei das heimatliche Land dauerhaft seine Seele und sein Werk prägte. In den Jahren 1889-1895 studierte er an der Prager Maler-Akademie bei Julius Mařák.  Unter seiner Leitung wuchs er rasch zu einem hervorragenden Landschaftsmaler heran und seine Werke gehören heute zum goldenen Fundus der tschechischen Landschaftsmalerei. Das berühmte Bild Wolkenhimmel (Podmrak), gemalt in Víchovská Lhota im Jahre 1894, wurde sechs Jahre später auf der Weltausstellung in Paris mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Die Kaván-Galerie besitzt ungefähr 90 Werke dieses führenden, tschechischen Landschaftsmalers

Kirche St. Elisabeth

Das älteste belegte Bauwerk in Jilemnice stand am Ort des heutigen Gartenhäuschens. Die aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts stammende, gotische Kirche brannte im Jahre 1788 aus wobei das Bauwerk eine interessante historische und bauliche Entwicklung durchlief, wobei sie zudem zur Grabstätte einiger Herren des Anwesens (Waldstein, Harant) wurde.

Johann Graf von Harrach und der Gartenbau

In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand am Ort der Kirche St. Elisabeth ein Gartenhäuschen. Die Ausstellung erinnert an das Wirken des einstigen Besitzers des Herrschaftlichen Anwesens im Bereich des Gartenbaus (Entwicklung des Schlossparks, Riesengebirgsgärten etc.).

Die Dauerausstellung wird durch zahlreiche Ausstellungen und Begleitveranstaltungen abgerundet.

Schlossareal

Das Areal selbst blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Bereits in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts stand hier die gotische Kirche der hl. Elisabeth. Wahrscheinlich befand sich hier schon damals eine Feste, die dem Geschlecht Waldstein gehörte. In schriftlichen Quellen ist sie im jahre 1492 belegt. Im 1. Drittel des 16. Jahrhunderts erwarben die Feste die Herren von Újezd und Kúnice. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden sie von den Herren Krzineczky von Ronow abgelöst, welche die Feste in ein Renaissance-Schlos umbauen ließen.   Im Jahre 1637 übernahm den Besitz das Geschlecht Harant von Polschitz und Weseritz, die den hiesigen Schlosspark umgestalteten. Im Jahre 1701 kauften das Anwesen die Harrachs, die in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts eine Barockbrauerei, Kornspeicher erbauen ließen und das Schloss umbauten.  Nach dem Brand der Kirche St. Elisabeth im Jahre 1788 errichteten sie an ihrer Stelle in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine klassizistische, wobei im Areal auch ein Beamtengebäude hinzukam. Zur Neige des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss im Stil der Neorenaissance umgebaut, während der Park ein Antlitz in englischem Stil erhielt.  Im Jahre 1945 wurde das Schloss der Harrachs auf der Grundlage der sog. Beneš-Dekrete konfisziert. Besitzer wurde die Stadt Jilemnice. Gegenwärtig befindet sich hier das Domizil des Riesengebirgs-Museums in Jilemnice und der Jaroslav-Havlíček-Stadtbibliothek, einen Teil der Objekte haben das Gesellschaftshaus Jilm und das Informationszentrum der Jugend in Nutzung, während einige Objekte als Lager und Wohnungen dienen.

Partner des Riesengebirgs-Museums in Jilemnice ist die Stadt Jilemnice.

Kontakt:

Kostelní 75
514 01 Jilemnice
Telefon: 481 543 041
Mobil: +420 737 225 429
E-Mail: kmjilemnice(zavináč)krnap.cz